Start der Motorradsaison
Sa, 02.04.2016, 11:27
TRIER. SAARBURG. Sobald der Frühling übers Land kommt, werden die Maschinen wieder rausgeholt.
Doch vor dem Start in die Motorradsaison sollten Biker noch ein paar Ratschläge beherzigen.
Im vergangenen Jahr gab es erneut mehrere hundert Unfälle mit Motorrädern, ein Teil davon endete tödlich.Im Jahr 2015 hatten 882 Motorradfahrer in Rheinland-Pfalz einen Unfall, davon wurden 163 schwer verletzt und 9 verloren ihr Leben. Genug Gründe vor der Motorradsaison einen Appell an alle Motorradfahrer zu richten: Rasen tötet - gelassen fahren, sicher ankommen.
Die meisten „Biker“ können es kaum erwarten, sich bei frühlingshaften Temperaturen wieder auf ihre Maschinen zu setzen und die ersten Ausfahrten zu genießen. Aber gerade auf den ländlichen Straßenkilometern im Kreis Trier-Saarburg kommt es Jahr für Jahr zu einer hohen Anzahl an Unfällen, viele davon mit schlimmen Folgen. Die Hauptunfallursache war nach wie vor die nicht angepasste bzw. überhöhte Geschwindigkeit. Es gilt immer zu beachten, dass Motorräder keine Knautschzone haben. Während die passive Sicherheit bei Pkws immer besser wird, kann ein kleinerer Auffahrunfall oder ein leichter Fahrfehler beim Motorradfahren schon schlimmste Auswirkungen haben.
Angepasstes Fahren: Immer nur so schnell fahren, dass man innerhalb der überschaubaren Strecke anhalten kann. Dieser Grundsatz gilt aber nur so lange die Straße breit genug ist und jeder auf seiner Fahrspur bleibt. In Kurven wird ein Motorrad durch die Schräglage fast so breit wie ein Pkw. Wird die Kurve geschnitten, ist ein Zusammenprall mit einem entgegenkommenden Fahrzeug unausweichlich. Auf sogenannten „schmalen Straßen“ muss man sogar innerhalb der Hälfte der überschaubaren Strecke anhalten können. Wird man geblendet oder ist die Sicht durch andere Ursachen, wie Niederschläge oder ein verschmutztes Visier reduziert, muss man dementsprechend langsamer fahren.
Schutzkleidung: Eine gute und sichere Motorradkombi mit Protektoren, Handschuhe, Stiefel, Nierengurt und Helm sollten auch für kurze Strecken und bei jeder Witterung getragen werden.
Erkennbarkeit: Da Zweiradfahrer die schwächeren Verkehrsteilnehmer sind, sollten sie gut zu erkennen sein. Eine reflektierende Warnweste kann hier Leben retten.
Motorrad: Hier kommt es vor allem auf Reifen, Bremsen und Beleuchtung an. Die Auflagefläche eines Motorradreifens entspricht der Größe eines Bierdeckels. Mit Beginn der Frühjahrssaison sind der regelmäßige technische Check des Motorrades sowie die Überprüfung des verkehrssicheren Zustandes umso wichtiger.
Wichtig: Fahren mit Licht ist Vorschrift und trägt wesentlich zur passiven Sicherheit bei!
Grundsätzlich gilt: ein dosierter Umgang mit dem Gasgriff und eine vorausschauende Fahrweise sind - gerade beim Motorradfahren und in der Anfangsphase des Frühjahrs - besonders wichtig! Bei den PS- starken Motorrädern kann dies in gefährlichen Situationen Ihr Leben retten! Als Motorradfahrer muss man praktisch in jeder Sekunde des Fahrens mit Fehlern Anderer rechnen. Vor allem damit, dass man einfach nicht wahrgenommen wird. Denn schließlich werden mehr als die Hälfte aller Verkehrsunfälle mit beteiligten Kradfahrern durch ein Fehlverhalten anderer Verkehrsteilnehmer verursacht. Und in nicht wenigen Fällen werden die Kradfahrer ganz einfach übersehen. Umso wichtiger ist dies, wenn man sich bewusst macht, dass man als Motorradfahrer keine Knautschzone und damit praktisch keine passive Sicherheit "vor sich" hat. Ein verantwortungsbewusster Fahrer beweist durch verhaltenes, vorausschauendes und ruhiges Fahren Souveränität und gleichzeitig, dass er jederzeit „Herr über seine Pferdestärken“ ist.
Aber auch die Verkehrsteilnehmer auf vier Rädern, also Pkw-, Lkw- und Busfahrer sollten - gerade bei schönem Wetter - immer mit den Zweiradfahrern "rechnen". Die gegenseitige Rücksichtnahme ist im immer dichteren Verkehrsgeschehen die Grundvoraussetzung für einen unfallfreien Verkehrsablauf.
Der DRK Ortsverein Saarburg e.V. wünscht allen Motorradfahrern eine unfallfreie Zweiradsaison.