Ansprechpartner
Ärztlicher BereitschaftsdienstTel: 116117
Grasmilben: Fiese Bisse
Grasmilben sind winzig klein und können doch einen quälenden, oft wochenlang anhaltenden Juckreiz verursachen. Wer von Grasmilben gebissen wurde, braucht viel Selbstbeherrschung und Geduld bis der Juckreiz nachlässt. So schützen Sie sich.
Maßnahmen
Der Stich einer Stechmücke ist ärgerlich, doch der Juckreiz ist meist schnell wieder vorbei. Anders ist es allerdings bei der Grasmilbe - auch bekannt unter den Namen Herbstmilbe, Herbstgrasmilbe, Erntemilbe, Herbstlaus und andere mehr. Es bilden sich rote Quaddeln, die manchmal wochenlang extrem jucken.
Grasmilben sind genau genommen eigentlich Erntemilben (Neotrombicula autumnalis) und gehören zur großen Familie der Spinnentiere. Sie kommen im Frühjahr aus dem Boden und bleiben bis zum Spätherbst aktiv. Beißen können nur die Larven, die etwa 0,2 bis 0,3 Millimeter groß sind. Sie sind oft blass orange eingefärbt und sehr beweglich.
Der Mensch wird eher nur einem zufälligem Kontakt befallen, denn normalerweise sind Nage- oder Haustiere die bevorzugten Opfer der Larven. Die Milben lieben trockene Grasflächen und warten an der Spitze eines Grashalmes - ähnlich wie die Zecken, bis ein potenzielles Opfer vorbeikommt. Haben Sie eines erwischt, krabbeln sie meist an feuchte, warme Stellen, wo die Haut dünn und weich ist - zum Beispiel am Knöchel, in der Kniekehle oder am Rand der Unterwäsche. Dort verletzen die Milbenlarven mit ihren Mundwerkzeugen die oberste Schicht der Haut und injizieren Speichel in die Wunde, so dass sie das sich auflösende Gewebe einsaugen können. Wichtig aber ist: Sie sind nicht gefährlich oder ansteckend.
Symptome
- Quaddeln
- rötliche Hautveränderung
- Juckreiz
Maßnahmen
- Kühlen Sie die Veränderung um den Juckreiz zu stillen
- allergische / lokal kühlende Gels (z.B. Fenistil® Gel) auftragen
- bei starken Symptomen antiallergische Säfte oder Tabletten einsetzen
- die genannten Präparate sind in Apotheken ohne Rezept erhältlich
- eine ärztliche Behandlung ist nur bei starker Eiterbildung über den Hautveränderungen erforderlich
Grasmilben vorbeugen und bekämpfen
- Meiden Sie bei trocken, warmem Spätsommerwetter Wiesen, auf denen sich Nutz- und Haustiere aufhalten.
- Nackte Füße und Beine sollten mit Insekten- oder Zeckenabwehrmitteln besprüht oder eingerieben werden.
- Mähen Sie Ihren Rasen mindestens einmal pro Woche. Dabei werden zumindest die Grasspitzen gekappt, auf denen sich die Grasmilben aufhalten
- Tragen Sie geschlossene Schuhe, Socken und lange Hosen.
- Zur direkten Bekämpfung von Grasmilben auf Rasenflächen eignen sich Grasmilben-Konzentrat (z.B. von Neudorff) oder Neem-Produkte
- Einige Hobbygärtner haben nach einer Grasmilben-Plage im Vorjahr mit einer Kalkstickstoff-Düngung Anfang Mai gute Erfahrungen gemacht. Wichtig: Den Rasen vorher mähen und den Dünger bei Trockenheit ausbringen
Text: DRK Saarburg, Mein schöner Garten & BR Wissen
Foto (Titelbild): Marek Velechovsky/ Shutterstock.com
Foto (Arm): DRK Saarburg